Rangezoomt Tours 4.0

12.03.2023 18:00

Dieses Jahr steht meine bisher spektakulärste Rangezoomt Tour an. Und ich weiß auch gar nicht, ob ich die jemals noch werde übertreffen können..

 

So lange war ich seit Jahren nicht allein weg, und so weit von zu Hause schon mal gleich gar nicht. Obwohl.. ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt schon mal so lange allein weg war. Wenn ich darüber nachdenke.. nein. War ich nicht. Überhaupt mal komplett allein loszufahren, habe ich das erste Mal bei der Rangezoomt Tour 2021 gemacht. Ich war mal allein auf Dienstreise o.ä., aber ansonsten hat man doch immer seinen Partner oder Freundinnen oder in meinem Fall auch die Tochter dabei.. Und auch die Entfernung lässt sich nur durch wenige bisherige Reisen toppen. Und da ich eine Woche unterwegs sein werde, ist das eigentlich schon keine kleine Fotoreise mehr, sondern ein ausgewachsener Urlaub. Und wenn man bedenkt, wohin meine Reise geht.. ach ich kann es kaum aussprechen oder ausschreiben, ohne dabei zu Heulen vor lauter Freude und Aufregung!

 

Die Rangezoomt Tours 4.0 führt mich auf echte Polarlichtjagd!

 

Ich fliege im Oktober bepackt mit dicker Fotoausrüstung und noch dickeren Klamotten nach TROMSØ !!

 

Tromsø ist die größte Stadt im Norden Norwegens, liegt 350 km nördlich des Polarkreises in der Arktis und ist auch als Hauptstadt der Polarlichter bekannt.

 

Durch die Lage innerhalb des sogenannten Polarlichtovals, einem „Gürtel“ rund um den Polarkreis, in dem das Nordlicht am häufigsten auftritt (is halt Polarlicht, nä?!), kann man die Lichter dort entsprechend oft beobachten. Und in sehr großer Intensität. Statistisch gesehen jedenfalls sollte ich bei meiner Reisezeit und meiner Aufenthaltsdauer sehr wahrscheinlich die Möglichkeit haben, die phantastischen Lichter sehen und vor allem fotografieren zu können. Natürlich gehört dennoch eine große Portion Glück dazu, denn auf das Wetter hat natürlich niemand Einfluss. Und das muss passen. Wenn die Lichter hinter einer dicken Wolkendecke verborgen bleiben, ist nichts mit Fotos von der Show. Ich esse also seit der Buchung Anfang Januar jeden Tag brav meinen Teller leer und bete inbrünstig für einigermaßen wolkenfreie Himmel in der Woche, wenn ich da oben bin. Von buntem Laub auf den Hängen, Sonne und klarem Himmel (oh Gott wäre das schööön!) bis zu reichlich Regen und auch schon Schnee ist im Oktober „da oben“ alles möglich. Ich bin wirklich gespannt, was mich erwartet.

 

Natürlich ist das Polarlicht mein Reisegrund Nummer 1, und ich wünsche mir wirklich soooo sehr, dass die Bedingungen für mich gut sein werden. Aber auch die Landschaft Nordnorwegens reizt mich enorm, und Tromsø ist trotz seiner Größe von knapp 78.000 Einwohnern eine wunderschöne – nach meinem Eindruck - eher beschauliche Stadt, die unheimlich viele kleine und große Motive bietet.

 

So werde ich neben den Gassen mit den bunten Holzhäusern, einer tollen Holzkirche und dem Hafen natürlich die Eismeerkathedrale anschauen (fotografieren) und den 421 Meter hohen Storsteinen erklimmen (ob nun zu Fuß über die Sherpatrappa oder bequem und dafür unfassbar teuer mit der Seilbahn Fjellheisen – bleibt abzuwarten) und von dort die grandiose Aussicht über die Stadt und den Fjord genießen. Ok, es ist gar kein Fjord, in dem die Insel Tromsøya liegt, auf der sich ein großer Teil von Tromsø erstreckt. Ist es ein Belt? Ich bin grad nicht sicher, aber ich glaube, es ist ein Sund. Und wodurch sich das alles unterscheidet, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Klar ist, es gibt viiiel Wasser und Berge, und beides kann ich von meiner kleinen bescheidenen Airbnb-Unterkunft aus sehen. Meine Unterkunft liegt auf dem Festland, also auf dem Teil Tromsøs, auf dem auch die Eismeerkathedrale und der Hausberg liegen. Von da aus kann ich tatsächlich in wenigen Schritten direkt am Wasser sein mit relativ freiem Blick gen Norden.

 

Tromsø selbst eignet sich bereits, um bei guten Bedingungen direkt vor Ort Polarlicht sehen und aufnehmen zu können. Aber natürlich habe ich mir auch schon einige Standorte außerhalb der Stadt herausgesucht. Ins Dunkle zu fahren an einen Strand o.ä. erhöht natürlich die Chancen, die Aurora erwischen zu können, denn die Lichtverschmutzung ist selbst bei starker Polarlicht-Aktivität nicht zu unterschätzen. Und selbst wenn die Aurora deutlich sichtbar über der Stadt tanzt, bleibt die schwierige Lichtsituation zum Fotografieren. Während im oberen Teil des Bildes so viel Licht wie möglich eingefangen werden soll, brennen im unteren Drittel selbige total aus. Es wird also mal wieder eine echte Herausforderung für mich aus fototechnischer Sicht.

 

Ich werde die Tage nutzen, mir die Stadt, den Hafen, die Umgebung anzusehen und dabei unzählige Bilder machen. Immerhin sind die im Oktober noch nicht allzu kurz. Die Sonne geht ganz grob um 8 Uhr auf und 17 Uhr unter, wobei die Dämmerung da oben aber viel länger ist als hier. Die goldenen und blauen Stunden morgens und abends sind sehr ausgeprägt, und das schöne Licht ist ja genau meine Zeit. Auf jeden Fall gibt es noch ähnlich viel Tageslicht wie hier, so dass ich mich weder auf die dunklen Tage wie sie im Winter folgen, noch auf die hellen Nächte im Sommer einstellen muss. Mein Biorhythmus kann sich also voll auf „Extrem-Fototouring“ einstellen denke ich.

 

Und wenn es dann richtig dunkel ist, werde ich mich -sofern das Wetter es zulässt - auf die Lauer legen und auf die Aurora warten und hoffen, dass die grüne Lady für mich tanzt. Gott, Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie ich mich darauf freue! Ich kann gar nicht in Worte fassen, was mir diese Reise bedeutet!

 

Eigentlich möchte ich mir sogar nicht nur den Traum erfüllen, Polarlichter zu sehen und in Norwegen zu sein, sondern noch einen weiteren Traum realisieren, „wenn ich schon mal da bin“.. Jedenfalls ein kleines Stück weit. Schon mal dran schnuppern sozusagen.

Auf eine richtige Reise mit den Hurtigruten muss ich wohl noch einige Jahrzehnte sparen, aber da mir Gott sei Dank die extrem clevere Eingebung kam, dass ich diese Schiffe nicht nur jeden Tag im Hafen bewundern, sondern -da es schließlich Fähren sind- doch auch einfach ein Stück mitfahren könnte, werde ich das vielleicht tun! Ich bin schon in den Fahrplänen abgetaucht, aber ich muss noch mal sehen, ob und wie ich das tatsächlich realisieren kann, vielleicht in den nächsten Hafen zu fahren. Vier Stunden wären es mit dem Schiff nordwärts nach Skjervøy, ebenfalls in Richtung Süden nach Finnsnes.

 

Ihr seht, mich erwarten bei meiner nächsten Rangezoomt Tour so viele tolle Möglichkeiten für Erlebnisse und Bilder, dass mir die Tage garantiert nicht lang werden dürften. Im Gegenteil könnte es passieren, dass die vielen Eindrücke und Emotionen fast zu viel des Guten sein könnten. Aber auch nur fast! Muahahahahaaaaa!

 

Die Recherchen und Planungen und vor allen Dingen die massive Vorfreude laufen jedenfalls auf Hochtouren, auch wenn es heute noch genau 220 lange Tage sind, bis ich endlich in den Flieger steige. chr chr chr

 

Ich kann Euch jedenfalls versprechen, dass ich eine ganze Menge Fotos mitbringen werde aus Norwegen. Eine MENGE!