Illumination der PASSAT

22.08.2021 17:00

Ich bin schon wieder auf der Überholspur unterwegs!

 

Eigentlich wären an dieser Stelle ja endlich mal die Bilder aus meiner Drei-Haven-Tour dran, auf die der eine oder andere von Euch ja womöglich wartet (?), aber die (und vor allem der dazugehörige Reisebericht) sind leider – aus verschiedenen Gründen - noch nicht (ganz) fertig.

 

Ich überhole mich also heute schon wieder selbst, überspringe nochmal einige fällige Fotos/Themen und präsentiere Euch heute zunächst ein bunt beleuchtetes Segelschiff.

 

Im Rahmen der Travemünder Woche wurde nämlich (als Ersatzprogramm für das sonst immer stattfindende Feuerwerk) das dort im Hafen liegende Segelschiff PASSAT bunt „illuminiert“. Die Gelegenheit für ein paar besondere Aufnahmen, die in der Form sonst nicht möglich sind, konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.

 

Nachdem ich den Ausflug fast die ganze Woche über von Tag zu Tag aufschieben musste, erst, weil ich Hoffnung auf Begleitung hatte und dann weil das Wetter einfach zu grauenhaft war, startete ich an dem Abend tatsächlich etwas halbherzig meine Tour. Es hatte wieder den ganzen Tag geschüttet und noch dazu gestürmt. Die Bedingungen sahen also alles andere als rosig aus. Außerdem tat ich mich diesmal auch etwas schwerer, allein loszufahren. Meine Motivation hielt sich ausnahmsweise irgendwie in Grenzen. Aber Gott sei Dank hatte ich wohl so ein Gefühl, dass es gut werden würde und dachte mir „ich zieh das jetzt durch“. Die webcam und das Wetterradar versprachen tatsächlich Besserung vor Ort und ich hatte ja letztlich nichts zu verlieren.

 

In Travemünde im Hafen angekommen hatte ich dann riesiges Glück und wurde direkt von einem Bootsbesitzer auf einen der (nicht zugänglichen) Stege „eingeladen“. Ich war zunächst nämlich gar nicht begeistert, dass genau gegenüber der Passat, wo ich mich natürlich platzieren wollte, ziemliche viele Boote "im Weg“ lagen. Mir war die Sicht auf das Segelschiff zu versperrt für meinen Geschmack, und ich nahm das Angebot des freundlichen Menschen auf dem Boot sofort liebend gern an, die Absperrkette hinter mir zu lassen und vorn auf dem Steg die freie Sicht auf das große Segelschiff zu genießen. Über so etwas bin ich ja immer extrem dankbar, das hat mich wirklich total gefreut. Gut, dass ich nun mit meinem Stativ auf einem doch etwas wackligem Holzsteg stand, wurde mir in dem Moment bewusst, als das erste größere Schiff vorbei fuhr. Langzeitbelichtungen auf schwankendem Untergrund sind ja grundsätzlich doch eher so eine semi gute Idee.

 

Aber so war ich mal gezwungen, meine Komfortzone zu verlassen, was ISO-Wert und Belichtungszeit angeht. Hohe ISO ist ja bekanntermaßen mein Erzfeind.. na gut, wir wollen nicht übertreiben, sagen wir lieber nicht mein Freund, und da ich nicht zu lang belichten wollte auf dem Steg, musste ich bei dem Wert mal etwas mutiger sein.

 

Mit zunehmender Dunkelheit waren die Farben immer besser und heller zu erkennen, mit denen die Masten der Passat beleuchtet wurden. Diese wechselten langsam in immer gleicher Reihenfolge von gelb auf grün auf rot auf lila und zu blau... Für die Bilder wirklich störend war die Projektion einer Werbung, die auf dem Rumpf des Schiffes ununterbrochen hin und her lief. Aus Sicht des Veranstalters und der Sponsoren natürlich verständlich, das Schiff gleichzeitig als Werbefläche zu nutzen. Für einen Fotografen, der das bunte Schiff ablichten will, das als Attraktion angekündigt war, zugegeben ein kleines Ärgernis. Nicht, weil die Werbung als solches störend auf den Bildern wäre, sondern weil diese helle sich bewegende Projektion bei einer Langzeitbelichtung ja nicht mehr lesbar ist und einfach nur einen sehr hellen Fleck macht, der nicht zur übrigen Belichtung - sprich nicht ins Bild - passt.

 

Nachdem ich da wohl so zwei Stunden stand und zu dem Schluss kam, dass sich die Bilder eigentlich nur noch wiederholen und ich im Grunde immer die gleichen Aufnahmen machte, das Ganze dann doch auch irgendwie etwas unspektakulär war und die Leute auf dem Boot anfingen, ihre sieben Sachen zusammen zu packen, entschied ich, die Gastfreundschaft nicht überzustrapazieren und meinen Platz auf dem Privatsteg zu räumen.

 

Mit festem Boden unter den Füßen wollte ich dann noch ein oder zwei Aufnahmen aus der Anfangsperspektive machen, um zu sehen, ob die im Vordergrund liegenden Boote / Holzpfähle nicht doch ganz nett im Bild wären (Vordergrund macht Bild gesund), und gerade als ich nochmal das Stativ aufgebaut hatte, begann offensichtlich das eigentliche Lichtspektakel. Mit einem Mal strahlten unzählige Lampen vom Schiff aus zu uns rüber und Laser in den Himmel und lieferten eine tolle Lichtshow. So sind die wirklich interessanten Bilder an dem Abend leider von der ungünstigeren Postion entstanden, weil ich meinen Platz in der ersten Reihe ja gerade aufgegeben hatte. Diese Show hätte ich natürlich lieber vom Steg aus aufgenommen, aber letztlich gefallen mir die Bilder auch so. Was mich am meisten begeistert, sind die Spiegelungen im Wasser. Von Nahem betrachtet sieht es so aus, als wären da tausende bunte Würmer ins Wasser gekippt worden. Irgendwie cool.

 

Nach einigen Minuten dieser Lichtshow war die Passat für einen kurzen Moment komplett dunkel, bevor wieder der sehr gemächliche Farbwechsel begann. Da war es dann auch wirklich genug für mich. Ich war zufrieden mit den Fotos und dem Abend, und Gott sei Dank war es noch gar nicht so spät (wie es sonst in letzter Zeit oft wurde beim Fotografieren), und ich dachte noch, dass ich dann gar nicht so super spät im Bett bin. Ich packte also meine Sachen komplett ein und wollte zum Auto zurückgehen, als ich merkte, dass die Wolken sich inzwischen komplett verzogen hatten und es sternenklar war......

 

... Fortsetzung folgt. In Kürze!

 

Aber erst einmal geht es hier zu den Bildern der illuminierten PASSAT: Passat Travemünde